Sehr geehrte Verbandsvertreter*Innen
Mit großer Frustration und Enttäuschung haben wir die Entscheidung unserer nationalen Verbände zur Kenntnis genommen, wegen der von der FIFA angedrohten Sanktionen auf das Tragen der «One Love»-Kapitänsbinde zu verzichten.
Das ist umso ärgerlicher, weil dieses Symbol ohnehin schon den größtmöglichen Konsens beschreibt. Gleiche Rechte sind Menschenrechte, das muss klar sein. Das gilt für alle Geschlechter und Orientierungen, auch im Fußball und gerade bei einer Weltmeisterschaft.
Die FIFA hat damit ihren eigenen Anspruch, eine WM für alle zu veranstalten, endgültig aufgegeben und sich zur willfährigen Partnerin katarischer Interessen gemacht.
Dies ist für die queere Community allgemein, ganz speziell aber für queere Menschen in Katar ein fatales Zeichen.
Wir fordern die nationalen Verbände unserer Mitgliedsorganisationen DFB, FA, KNVB und SFV dazu auf
- die Vorkommnisse, die zu der Entscheidung geführt haben, transparent und umfassend darzulegen und aufzuarbeiten
- sämtliche rechtliche Möglichkeiten auszuschöpfen, um gegen die Direktive vorzugehen
Die FIFA als Weltfussballverband verletzt die Integrität des Spiels auf das Gröbste, indem sie sportliche Sanktionen androht und die Spieler zu Geiseln verbandspolitischer Themen macht. Dieses Vorgehen darf nicht legitimiert werden und es muss mit aller Kraft dagegen vorgegangen werden, um dies zu korrigieren und auch für die Zukunft auszuschließen.
Wie inzwischen verschiedene Berichte von Betroffenen vor Ort beweisen, werden von den katarischen Behörden und der FIFA alle Zusagen zur Verwendung von Regenbogensymbolen in den Stadien nicht eingehalten. Fans werden regelmässig gezwungen, entsprechende Kleidungsstücke oder Banner zu entfernen. Auch das darf nicht ohne Widerspruch hingenommen werden.
QFF – Queer Football Fanclubs
Offener Brief: PDF Deutsch
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